Welche Möglichkeiten der Behandlung von Mimikfalten gibt es?
Ausgeprägte Mimikfalten können durch Operation, Einspritzen von Füllmaterialien oder auch Medikamenten, wie z.B. Gesichtsmuskel-Entspanner, oder durch eine Kombination der genannten Verfahren korrigiert werden. Über die zu wählende Methode entscheidet die Lage und Ausprägung der Falten, der Patient und natürlich auch der Geldbeutel.
Was ist ein Gesichtsmuskel-Entspanner und wie wirkt er?
Muskelentspanner, wie z.B. Botox, sind Substanzen, die die Freisetzung eines Botenstoffes zur Auslösung von Muskelkontraktionen blockieren können. Diese Substanz wird direkt in die Muskulatur gespritzt und hat sich in der ästhetischen Medizin seit vielen Jahren sehr bewährt. Die gezielte Anwendung lähmt den gewünschten Muskel. Dieses Verfahren findet schon seit Jahrzehnten in der Neurologie Verwendung – dort in wesentlich höheren Dosierungen.
Die Behandlung erfolgt mit einer sehr dünnen Kanüle. Mehrere gezielte Einstiche an den entsprechenden Stellen führen zu dem gewünschten Erfolg. Die typischen Stirnfalten, die “Zornesfalte” und Krähenfüße können so geglättet werden. Nach etwa 10 Minuten sind die Einstichstellen kaum noch erkennbar. Anschließend können Sie Ihrer gewohnten Tagesbeschäftigungen wieder ungehindert nachgehen. Der Erfolg stellt sich nach zwei bis fünf Tagen ein, denn erst dann wirkt die Substanz voll. Der Effekt hält 4 bis 8 Monate an und eine Nachhaltigkeit wird durch Wiederholungsbehandlungen erzielt. Nach der Injektion sollte man 4 Stunden nicht liegen und Saunabesuche sollten für eine Woche eingestellt werden.
Welche Nebenwirkungen und Komplikationen können auftreten?
Es handelt sich um eine gut verträgliche und effektive Methode. In seltenen Fällen kann es zu Hautreizungen, Hautinfektionen oder leichten Schwellungen kommen. Die toxische Grenze des Mittels beginnt erst mit der 100fachen Menge der gespritzten Dosis. Aus diesem Grunde ist auch eine Überdosis schlichtweg nicht möglich. In seltenen Fällen kann es zu unerwünschten Lähmungen anderer Muskelgruppen kommen, das führt dann zu dem berühmten hängenden Auge. Solche seltenen Komplikationen sind allerdings alle vollkommen reversibel, d.h. nach kurzer Zeit haben sie sich völlig zurückgebildet.
Etwas häufiger tritt ein kleiner Bluterguss an der Einstichstelle auf. Daher nehmen Sie bitte eine Woche vor der Behandlung keine Medikamente ein, die eine blutverdünnende Wirkung haben (z.B. Aspirin oder Marcumar). Bei ungleichmäßiger Wirkung kann vorübergehend ein asymmetrischer Gesichtsausdruck entstehen. Dieser wird durch Nachspritzen innerhalb der nächsten zwei Wochen korrigiert. In seltenen Fällen wurde nach der Behandlung über Müdigkeit, Mundtrockenheit und allgemeines Krankheitsgefühl berichtet. Sämtliche Nebenwirkungen sind jedoch vorübergehend.
Langfristige Nebenwirkungen sind bei der Behandlung von mimisch bedingten Falten nicht bekannt. Seltene Muskel- und Nervenerkrankungen, wie z.B. Myasthenia gravis, verbieten den Einsatz der Substanz. Grundsätzlich sollte eine Behandlung nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit erfolgen, auch wenn bislang keine schädigende Wirkung bekannt ist.
Ich möchte aber meine Mimik erhalten!
Heutzutage hat sich die Methode sehr verfeinert. Es wird versucht mit einer sehr genauen Dosisanpassung die Mimik lediglich abzuschwächen, um sie nicht völlig, wie noch vor wenigen Jahren, zu blockieren.
Wie häufig ist eine Anwendung notwendig?
Die Wirkung von Botulinum lässt allmählich, durchschnittlich nach 6 bis 8 Monaten, nach. Wiederholungen sind unbegrenzt möglich, erfahrungsgemäß nehmen die Abstände zwischen den Sitzungen jedoch mit der Zeit zu. Durch die Blockierungen gewöhnt man sich auf lange Sicht die faltengebende Mimik einfach ab, dann werden nur noch ganz seltene Behandlungen erforderlich.