Photodynamische Therapie (PDT) und photodynamische Diagnostik (PDD)

Das Funktionsprinzip der PDT:

Grundidee der photodynamischen Therapie ist eine „intelligente“ Salbe, die erkrankte Zellen wie beispielsweise bösartige Tumorzellen und deren Vorstufen erkennt und gezielt in diese eindringt. Als Salbenwirkstoff wird Delta-Aminolävulinsäure verwendet, kurz ALA.

Die Salbe wird durch einen speziellen Stoffwechselvorgang in die lichtsensibilisierende Substanz Porphyrin umgewandelt. An den Stellen, an denen sich das Porphyrin befindet, werden die Zellen empfindlicher gegenüber dem Licht bestimmter Wellenlängen. Etwa drei Stunden nach Auftragen der Salbe wird die zu behandelnde Stelle mit Licht der entsprechenden Wellenlänge bestrahlt. Meist handelt es sich um rotes oder grünes Licht. Die erkrankten Zellen werden durch das Licht vergiftet, die gesunden bleiben unbeschädigt.

Durchführung:

Die lichtsensibilisierende Salbe verfällt bereits nach wenigen Stunden, weshalb sie bei Bedarf frisch zubereitet und direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Anschließend werden diese lichtundurchlässig eingepackt. Drei bis vier Stunden später kann die etwa achtminütige Bestrahlung erfolgen.

Die Lichtbehandlung kann relativ schmerzhaft sein. Sie wird ein- bis zweimal in einem Abstand von zwei bis sechs Wochen durchgeführt. Die Dicke der Hautschäden bestimmt, wie oft das Verfahren angewandt werden muss. Eine dritte Sitzung kann vereinzelt notwendig sein bei besonders dicken Hautschäden.

Wird die Haut ein bis zwei Wochen vor der Bestrahlung mit einer salizylsäure- oder harnstoffhaltigen Salbe behandelt, erhöht sich die Wirksamkeit der Therapie. Es kann ebenfalls sinnvoll sein, die Haut am Tag vor der Bestrahlung mit einem besonderen Laser auf die Behandlung einzustellen.

Photodynamische Diagnostik (PDD):

Die Photodynamische Diagnostik ist eine Methode zur genauen Erfassung von Lichtschäden. Hautschäden, die von außen ohne Weiteres nicht sichtbar sind, können durch fluoreszierendes Licht mit dem bloßen Auge erkennbar gemacht werden. Dadurch können die Außenlinien eines Hauttumors genau abgegrenzt werden, was einer unvollständigen Entfernung des Tumors vorbeugen kann. Die PDD kann somit auch bei den Vorbereitungen zu einer Operation eine große Hilfe sein.

Zu erwartende Wirkungen :

Die photodynamische Therapie eignet sich, um großflächige Tumoren der Hautoberfläche behutsam und effektiv zu entfernen. Eine Betäubung ist dabei nicht unbedingt notwendig. Das Risiko der Narbenbildung, das nach chirurgischen Eingriffen relativ hoch ist, kann minimiert werden.

Mögliche Nebenwirkungen:

Während der achtminütigen Bestrahlung können Schmerzen leichter bis mittelschwerer Intensität auftreten. Auf Wunsch können ein Ventilator oder ein Kühlgerät Linderung verschaffen durch Kühlung der betroffenen Hautbereiche. Am Tag nach der Behandlung kann sich feiner bis stärker ausgeprägter, eventuell leicht nässender Wundschorf auf dem behandelten Hautareal bilden. Nach wenigen Tagen lösen sich diese Krusten ab.

Weitere, selten auftretende, Nebenwirkungen sind Pigmentstörungen, Entzündungen und starkes Nässen. Da die Salbe nur dort wirkt, wo sie aufgetragen wird, können systemische Nebenwirkungen ausgeschlossen werden.

Kosten der Behandlung:

Die PDT ist noch sehr neu und daher noch nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen erfasst. Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) wird zur Berechnung der Kosten herangezogen. Ist eine Kostenübernahme erwünscht, muss diese individuell beantragt werden. Wird der Antrag von der Krankenkasse abgelehnt, sind die Kosten für die Behandlung als individuelle Gesundheitsleistung (IGel) vom Patienten selbst zu tragen. Die privaten Krankenversicherungen erstatten die Behandlungskosten in der Regel.